Köderfisch einfrieren: so funktioniert es!

Wenn Du ein Angler bist, der gerne mit Naturködern fischt, weißt Du, dass frische Köderfische oft den Unterschied zwischen einem erfolgreichen Angeltag und dem Nachhausegehen ohne Fang bedeuten können. Aber was, wenn die Fische gerade jetzt beißen und Du keine frischen Köderfische zur Hand hast? Die Lösung: eingefrorene Köderfische! Mit der richtigen Technik kannst Du Deine Köderfische einfrieren und sie fast so lebensecht präsentieren, als wären sie gerade dem Wasser entsprungen. Wir zeigen Dir Schritt für Schritt, wie Du am Besten vorgehst.
Schritt 1: Auswahl der Köderfische
Bevor Du überhaupt ans Einfrieren denkst, wähle die passenden Köderfische aus. Idealerweise sind dies gesunde und lebendige Fische, die keine äußeren Schäden aufweisen. Achte darauf, dass sie frisch sind – am besten fängst Du sie selbst oder kaufst sie am Tag des Einfrierens. Eine saubere Kühlbox oder ein Eimer, gefüllt mit Eis, ist ideal, um die Fische bis zur Verarbeitung kalt zu halten.
Schritt 2: Vorbereiten der Köderfische
Sobald Du Deine Köderfische hast, ist es wichtig, sie richtig vorzubereiten. Sie sollten gründlich gereinigt werden, um Schleim und Blut zu entfernen. Ein sauberer Fisch friert nicht nur besser ein, sondern vermindert auch das Risiko, dass der Köder später unangenehme Gerüche entwickelt.
Schritt 3: Schutz vor Gefrierbrand
Um Gefrierbrand zu vermeiden, können Köderfische in Wasser eingefroren werden. Das schützt sie vor Austrocknung und erhält ihre natürliche Textur und Farbe. Fülle hierfür einen Gefrierbeutel zu einem Drittel mit Wasser und lege die Köderfische hinein. Dann fülle Wasser nach, bis die Fische vollständig bedeckt sind, bevor Du den Beutel verschließt. Achte darauf, so viel Luft wie möglich aus dem Beutel zu drücken.
Alternativ dazu kannst Du die Fische vakuumversiegeln. Vakuumversiegelte Beutel sind hervorragend geeignet, um Deine Köderfische vor Luft und damit vor Gefrierbrand zu schützen. Wenn Du keine Vakuumiermaschine hast, kannst Du stattdessen auch Gefrierbeutel und Strohhalme verwenden, um so viel Luft wie möglich herauszusaugen, bevor Du den Beutel versiegelst.
Schritt 4: Schichtarbeit
Eine bewährte Methode, um die Form der Köderfische beim Einfrieren zu erhalten, ist das Einfrieren in Schichten. Lege die Köderfische einzeln in eine flache Schale oder einen Kunststoffbehälter, bedecke sie mit Wasser und friere sie ein. Sobald die erste Schicht gefroren ist, kannst Du die nächste Schicht hinzufügen. Dieser "Eisblock"-Ansatz hält Deine Köderfische gerade und verhindert, dass sie aneinander festfrieren.
Schritt 5: Beschriftung und Einfrieren
Beschrifte den Gefrierbeutel mit dem Datum und der Art des Köderfisches. So behältst Du den Überblick über Deinen Vorrat. Platziere die Beutel vorsichtig im Gefrierschrank, um die Fische nicht zu quetschen. Ein langsamer Einfrierprozess hilft, die Zellstruktur der Köderfische zu erhalten, was wiederum für eine realistischere Darstellung sorgt, wenn sie auftauen. Stelle Deinen Gefrierschrank auf eine mittlere bis niedrige Einstellung, um den Köderfischen Zeit zu geben, langsam zu gefrieren.
Schritt 6: Auftauen mit Bedacht
Wenn es Zeit ist, die eingefrorenen Köderfische zu verwenden, ist es genauso wichtig, wie Du sie auftaust. Ein plötzlicher Temperaturwechsel kann die Fische matschig machen und ihre Attraktivität für Raubfische mindern. Tau sie langsam im Kühlschrank oder in einer Kühlbox mit Eis auf. Vermeide es, sie in warmem Wasser oder in der Sonne zu tauen.
Tipps für das erfolgreiche Angeln mit gefrorenen Ködern
- Verwende beim Angeln spezielle Köderfischtaschen, um die aufgetauten Fische kühl zu halten.
- Handhabe die aufgetauten Köderfische so wenig wie möglich, um ihre natürliche Beschaffenheit zu erhalten.
- Achte darauf, die Tauflüssigkeit zu entsorgen und nicht ins Gewässer gelangen zu lassen, um die Wasserqualität nicht zu beeinträchtigen.
Denke daran, dass aufgetaute Köderfische nicht wieder eingefroren werden sollten. Plane Deine Angeltrips also so, dass Du nur so viele Köderfische auftaust, wie Du voraussichtlich benötigst.
Durch das richtige Einfrieren und Auftauen von Köderfischen stellst Du sicher, dass Du jederzeit mit hochwertigen Ködern angeln kannst. Dies gibt Dir die Flexibilität, spontan ans Wasser zu gehen, ohne vorher Köderfische besorgen zu müssen. Mit diesem Wissen ausgerüstet, steht Deinem nächsten erfolgreichen Angeltag nichts mehr im Wege. Also, ran an die Ruten und Petri Heil!
Foto: Margaret Jaszowska